Bericht über das PMCL-Clubtreffen am Sonnabend, dem 15.04.2023 

Auch das Clubtreffen im April war mit 11 Teilnehmern gut besucht. Die Fotos hat Michael A. aufgenommen. Weitere Bilder sind auf pmcl.de zu finden. Wie üblich standen die mitgebrachten Modelle im Vordergrund. Michael A. hat uns seine Dornier Do 27A-1 aus dem Bausatz von Special Hobby mitgebracht. Das Vorbild war bei der WaSLw 30* auf dem bayerischen Fliegerhorst Penzing eingesetzt. Die Bausatzqualität hat Michael gut gefallen. Bei der Bemalung hat er Farben von Revell Aquacolor und von ModelMaster verwendet. 

*Waffenschule der Luftwaffe 30, 1956 als erster fliegender Verband der Luftstreitkräfte der Bundesrepublik Deutschland aufgestellt. 

 

Die Nakajima Kikka, die Michael St. vorstellte, stellt einen Prototyp dar, der für die japanischen Kaiserlichen Marineluftstreitkräfte zum landgestützten Einsatz entwickelt wurde. Ganz kurz vor Kriegsende, im August 1945, wurde der Erstflug erfolgreich absolviert, aber die Triebwerksleistung war schwach. Beim Start zum 2. Probeflug - nun mit Hilfsraketen, die aber falsch justiert waren - ging die Maschine zu Bruch. Weitere Prototypen waren im Bau. Der Entwurf erinnert im weitesten Sinn an die deutsche Me 262, aber die Zelle ist wesentlich kleiner. Der Bausatz ist von AZ Models aus Tschechien. Der Name „Kikka“ bedeutet „Orangenblüte“.  Bei der „Kikka“ war die Triebwerksentwicklung problematisch. Hier sollten das Jumo 004, BMW 003 oder HeS 011 als Vorbilder dienen.

Näher dran an der Me 262 war die Konstruktion der Nakajima Ki-201 Karyū (Feuerdrache), die Michael uns als nächstes in Form des Models von RS (Tschechien) vorstellte. In diesem Fall war das Kaiserlich-japanische Heer der Auftraggeber der Entwicklung.  Es wird angenommen, dass ein erster Prototyp bis Ende Dezember 1945 hätte fertig sein können ...Wie bei der „Kikka“ war die Triebwerksentwicklung problematisch. Hier sollten das Jumo 004, BMW 003 oder HeS 011 als Vorbilder dienen.

Sänger Sub-Orbitalbomber „Gr. Silbervogel“, ebenfalls gebaut von Michael St., aus dem Bausatz von Takom, „1:72“.  Nach den Notizen von Michael: „Projekt Prof. Sänger *- sollte auf der Atmosphäre reiten - Einsatz Richtung USA, Landung in Japan - Startbahn: 3 km Rampe in Frankreich - taucht 1952 in US-Film auf: Reise zum Mond - vom Design her Vorläufer des US-Space Shuttle.“ Der anschließenden Diskussion war zu entnehmen, im Bausatz seien verschiedene Formen der Kanzel/ des Bugs enthalten und man müsse auf das Ballastgewicht achten.  

 

* Prof. Sänger war in der KuK-Monarchie geboren, wie Prof. Porsche (der begnadete Panzerkonstrukteur, bei dem immer alles funktionierte) und ein Dritter, dessen Name mir gerade entfallen ist. /cs 

 

Wenig futuristisch wirkt der Hanomag SS100 Gigant von Special Hobby, ein weiteres 1:72er-Modell von Michael St. Diesen Hanomag gab es wirklich. Die folgenden Modelle sollen zeigen, wie deutsche Nuklearwaffen des 2. Weltkriegs ausgesehen haben könnten. Ob eine deutsche Atomwaffenentwicklung konkrete Ergebnissen hatte, ist unter Historikern umstritten. Wichtige Ausgangsstoffe hierfür waren offenbar verfügbar (Uran aus Belgisch-Kongo, Schweres Wasser in Norwegen). US-Spezialeinheiten haben1945 auf der Suche nach einem deutschen Atomwaffenprogramm "nichts gefunden“. 

Uran-Bombe Typ A Ohrdruf, „Objekt Olga“. 

Im Vergleich die sog. Innsbruck-Bombe („Objekt Bergkristall“). Beide Modelle wurden/ werden durch den Kleinserienhersteller KORA angeboten und sind aus Resin. 

Jetzt folgt ein Modell im größeren Maßstab 1:48. Es handelt sich um die Mustang Mk. III* in den Markierungen der 315 (Polish) Sqn., RAF. Das von Revell vertriebene Modell wurde von ICM produziert und von Jürgen J. gebaut. Die im Bausatz angebotene Malcolm-Schiebehaube hat er wegen mangelhafter optischer Eigenschaften nicht verwendet und statt ihrer die herkömmliche verstrebte Klapphaube verbaut. Ohnehin hätten äußerlich am Rumpf auch Führungsschienen für die Schiebehaube eingearbeitet werden müssen, denn sie fehlen am Bausatz. Das Cockpit wurde durch Instrumentenbrett von Yahu aufgewertet. Positiv am ICM/ Revell-Bausatz: Feine Strukturen, versenkte Blechstöße, gute Inneneinrichtung, Landeklappen, Höhenruder positionierbar. Negativ: Mäßige Passgenauigkeit, Passstifte fehlen, sehr weiches Plastikmaterial. Über die Farbtöne der Revell-Decals bei den Codes und beim Rumpfband (Sky) könnte man nachdenken. Verwendete Modellfarben: Revell Aquacolor und Tamiya. 

*Die USAAF-Typenbezeichnung lautete P-51B(Produktion in Inglewood) oder, sofern im Werk Dallas, Texas, gebaut: P-51C. 

 

Noch größer wird es mit dem StuG III Ausf. B (Sd. Kfz. 142), das Jürgen P. aus L. gebaut hat. Der Maßstab ist 1:35 und der Bausatz stammt von Tamiya.  Jürgen schreibt: „Bei Alkett wurden von Juni 1940 bis Mai 1941 320 Stück gefertigt. Änderungen gegenüber der 1. Serie (Ausf. A): verbesserte Zündanlage, synchronisiertes Schaltgetriebe statt Vorwahlgetriebe, 40 cm breite Kette. Die Besatzung bestand aus 4 Mann. Das Fahrzeug wog 20,2 t. Geschwindigkeit: 40 km/h, Fahrbereich: 160 km. Dargestellt wird ein Fahrzeug der 243. StuG-Abt. bei der Schlacht von Uman im August 1941. An der Ostfront bei der Heeresgruppe Süd auf dem Weg nach Kiew wurden im Kessel von Uman rund 100.000 sowjetische Soldaten eingeschlossen.  Das Modell von Tamiya hat die gewohnte gute Qualität. Bei den Ketten handelt es sich um die neuen Gummiketten, die mit Plastikkleber verbunden wurden. Die Bemalung erfolgte mit „Panzergrau“ RAL 7021 von AK. Die Figuren stammen von Masterbox und passen sehr gut zu diesem StuG. Die Uniformen der Besatzung haben den Schnitt der Panzerfahrer, die Farbe ist jedoch feldgrau.“

 

 Zurück zu 1:72: Vom T-10A wurden 1956 nur 50 Stück gebaut. Der T-10 sollte die Schwächen des IS-3 (mangelnde Zuverlässigkeit) beheben. Das Projekt begann als IS-5, wurde zum IS-8, IS-9 und dann als „Tank 10“ T-10 entstalinisiert. Die Serie ging weiter über T-10B und T-10M.  Es blieb bei für sowjetische Verhältnisse sehr geringen Stückzahlen, denn durch den Erfolg der mittelschweren T-54/-55/-62 wurden die teuren überschweren T-10-Panzer nicht gebraucht und auch kaum eingesetzt (Ausnahme: 1968 bei der Invasion der CSSR). Im Westen lösten die IS-3/ T-10 jedoch mit dem britischen Conqueror und dem amerikanischen M103 teure „Gegen-Programme“ aus. Das Modell von Christian S. stammt aus dem Bausatz von Trumpeter und wurde durch „Drahtarbeiten“ (Griffstangen, Schutzbügel) ergänzt.

 

Ebenfalls von Christian ist das Dragon-Modell des GTK Boxer A2 in 1:72. Das Modell ist einfach zu bauen und hat Stahldraht-Achsen, wodurch eine belebende Pose, wie z.B. leicht eingeschlagene Räder, nicht machbar ist. Dem Dragon-Kit fehlen trotz guter Oberflächendetaillierung Kleinigkeiten, wie Abschleppschäkel vorn unten. Die Rückspiegel sind im Kit, wurden aber weggelassen, wie im Einsatz. Es gibt zwei Fahrerluken. Die abgesenkte, wie hier, und eine angehobene. Eine gute Idee sind Folienstücke im Kit für Winkelspiegel in diversen Größen. Das hellgraue Objekt ist eine Inmersat-Antenne für Datenfunk (Truppenversuch/ Dank an Achim für die Klärung). Als Tarnfarbe ist Tamiya-NATO-grün auf schwarze Grundierung gespritzt. Das Tarnmuster mit lederbraun und teerschwarz wurde mit Revell Aquacolor + etwas Windsor&Newton Acryl-Fließverbesserer aufgemalt. Das geht bei kleinem Maßstab besser als airbrushing. Die Alterung erfolgte nach einem Ölfarben-Wash in Umbra mit Pigmenten von AK und MIG. 

 

 Last but not least folgte Rainer mit seiner „Albatros-Collection“.

Hierzu hat er eine umfassende Dokumentation mit vielen Modellfotos angefertigt, die Ihr im Anhang 2 zu dieser E-Mail findet. Unbedingt lesen! 

Albatros Jagdflugzeuge 1.Weltkrieg  

Geschichtliches: Die Doppeldecker Jagdflugzeuge der Albatros-Werke (Berlin-Johannisthal) und der Tochterfirma Ostdeutsche Albatros-Werke (OAW, Schneidemühl) gehören zu den bekanntesten Typen des 1. Weltkrieges.  Als im Frühjahr 1916 die deutsche Luftüberlegenheit verloren ging, beschäftigte sich auch die Firma Albatros mit der Entwicklung eines Jagdflugzeugs. Im April 1916 wurde aus dem erfolgreichen zweisitzigen Albatros C-Baumuster der Jagdeinsitzer Albatros D.I entwickelt. Es war das erste Jagdflugzeug mit zwei synchronisierten MG. Bereits im August 1916 wurden 12 Vorserien-Maschinen ausgeliefert.  Von den Piloten wurde die schlechte Sicht nach vorn oben bemängelt. Daher wurden statt des „Höckers“ auf dem Rumpf nun N-Streben links und rechts am Rumpf verwendet. Dadurch lag der obere Flügel 40 cm tiefer. Nach der 50.Serienmaschine wurde daher die Produktion auf die sonst unveränderte Maschine umgestellt. Die Bezeichnung lautete jetzt Albatros D.II. Stückzahl:   

50 Albatros D.I,             

275 Albatros D.II 

Technische Daten:  150 PS Benz Bz.III oder  160 PS Mercedes D.III wassergekühlter Sechszylinder-Reihenmotor Höchstgeschwindigkeit 175 km/h 

Der Albatros D.III war eine Weiterentwicklung, der die Sicht des Piloten verbessert werden. Die Flügelform wurde komplett verändert. Der Unterflügel war sehr schmal und instabil. Bei Sturzflügel konnte dieser brechen. Selbst Manfred von Richthofen konnte sich Anfang 1917 nach Bruch des Unterflügels nur mit Mühe durch eine Notlandung retten. Der D.III wurde zum größten Teil bei der Tochterfirma OAW gefertigt.  Rein äußerlich unterschieden sich die OAW-Maschinen durch das abgerundete Seitenruder, dass bei der späteren Albatros D.V/VA zum Einsatz kam.  Stückzahl:                                    500 Albatros D.III (Albatros-Werke),                                                                                                                       

840 Albatros D.III (OAW-Werke) 

Der Albatros D.V wurde bereits im März 1917 erprobt und kam im Juni an die Front. Da nur geringfügige Änderungen (u.a. eine Kopfstütze wie beim Albatros D.IV) vorgenommen worden waren, zeigten sich die Piloten enttäuscht von den nur wenig besseren Leistungen. 

Bei der Albatros D.Va wurden strukturelle Verberbesserungen an der unteren Tragfläche vorgenommen und wegen des höheren Gewichts einen stärkeren Motor eingebaut. Zum Fronteinsatz gelangte die D.Va im November 1917. Stückzahl:    900 Albatros D.V (Albatros-Werke),                                                                                                                     

600 Albatros D.III (OAW-Werke)                                                                                                                           

1012 Albatros D.III (Albatros-Werke) 

Technische Daten: D.V:    170 PS Mercedes D.III oder D.Va:   185 PS Mercedes D.IIIaü wassergekühlte Sechszylinder-Reihenmotoren Höchstgeschwindigkeit 180 bzw. 187 km/h 

Insgesamt wurden 4244 Maschinen aller Albatros D-Varianten zwischen 1916 und 1918 gebaut.