Bericht über das PMCL-Clubtreffen am Sonnabend, dem 18.03.2023
Am Clubtreffen im März haben 10 Mitglieder teilgenommen. Die Fotos hat Michael A. aufgenommen. Weitere Bilder sind auf pmcl.de zu finden.
Die Vorstellung der Modelle hat Michael St. mit seiner Sammlung „Messerschmitt Me 163 und ihre Ableitungen“ begonnen. Um die Entwicklungsgeschichte der Me 163A sehr stark abzukürzen: Konstrukteur der Zelle - diese basierte auf der DFS 194 - war Prof. Alexander Lippisch, und das regelbare Raketentriebwerk hatte Hellmuth Walter in Kiel entwickelt. Die Versuchsmuster der Me 163 mussten anfangs mangels Triebwerk durch Bf 110 in die Luft geschleppt und in Gleitflügen erprobt werden, wobei sie sich als sehr schnell erwiesen (bei einem der Sturzflüge wurden über 850 km/h erreicht). Die Triebwerke wurden danach verfügbar und blieben wegen der Treibstoffe jederzeit gefährlich. Mit dem Versuchsmuster Me 163V3 (CD+IM) erreichte der Erprobungspilot Heini Dittmar am 2. Oktober 1941 erstmals in der Geschichte der Fliegerei eine Geschwindigkeit von über 1.000 km/h, genauer gesagt 1.003 km/h; Mach 0,84.
Hier Michael’s Modell der Me 163V1 KE+SW: Hersteller des Bausatzes in 1:72 ist Condor/MPM.
Das Einsatzmuster beim eigens formierten JG 400 war die Me 163B. Diese Version wurde gegen USAAF Bomber zum Objektschutz eingesetzt, z.B. für Hydrierwerke (Treibstoffproduktion). Die Bewaffnung (MK108 mit kurzer Reichweite) erwies sich dabei als problematisch. Daher kam es zur Entwicklung von Vertikalwaffen mit optischer Auslösung durch Fotozellen. Bei Kriegsende 1945 befand sich das JG 400 zum Teil in Husum. Nach einiger Zeit gab es ein Schulflugzeug, die Me 163S „Habicht“, auf den nächsten Fotos zu sehen mit dem „Scheuchschlepper“, einem Hubwagen, mit dem die Me 163 nach den Kufenlandungen vom Platz geholt werden konnten.
Die Weiterentwicklung Me 263 (HUMA, 1:72) hatte ein vollwertiges Einziehfahrwerk, was den Einsatz erleichtert hätte, und eine verlängerte Flugdauer durch ein zusätzliches Marschtriebwerk. Die DV+PA wurde 1945 durch US-Truppen in Brandis erbeutet, technisch ausgewertet und vor Eintreffen sowjetischer Einheiten restlos zerstört.
Gegen Kriegsende wurde versucht, mit U-Booten eine zerlegte, vollständige Me 163B, ein Triebwerk sowie Bauunterlagen nach Japan zu bringen. Ein Triebwerk sowie Teile der Unterlagen sollen in Japan angekommen sein. Die Ergebnisse sieht man auf den Fotos oben und unten: die Mitsubishi J8M Shusui und eine Version, die wie eine Me 163C aussieht.
Robert stellte uns zwei Panzermodelle vor: den Pz.Kpfw. VI Ausf. B Tiger II von Revell, 1:72, und den Pz. Kpfw. IV von Zvezda in 1:144. Der Königstiger ist mit Tamiya-Farben gespritzt. Der Revell-Bausatz war mit seinen Worten „gut zu bauen“. Der kleine Panzer IV ist ein Wargaming-Modell.
Das Modell der Wellington Mk. III ist schon etwas älter. Es ist ein Umbau (Motoren, Propeller, Seitenverglasungen, zusätzliche Details) aus dem Matchbox-Modell der Wellington Mk. X in 1:72 nach zeitgenössischen Farbfotos von Charles E Brown. Ich (Christian) habe das Modell mitgebracht, weil bei dem Angriff der RAF auf Lübeck vor 81 Jahren zu Palmsonntag 1942 diese Wellington-Version das Rückgrat der britischen Bomberverbände bildete. Die Tarnfarben sind von Humbrol und die Kennbuchstaben (VR für No. 419 Sqn., Royal Canadian Air Force, Q für Queenie) einschließlich der Seriennummer sind gespritzt bzw. von Hand aufgemalt. Die senfbraune Farbe an den Vorderkanten von Tragflächen und Leitwerken stellt die „Eisansatzverhinderungsschmiere“ namens ‚Kilfrost‘ (!) dar.
Von Michael A. stammt das abschließende Modell: Es handelt sich um eine Mil Mi-8T der Polizeihubschrauberstaffel Brandenburg (ex „627“ der NVA, THG 34). Das Modell stammt von KP und die Decals wurden vom Modellbaustudio Rhein-Ruhr produziert. Schwierig war, wie Michael sagte, die Lackierung in weiß und leuchtorange (beides sind problematische Farbtöne bei Pinsellackierungen).
Basteltreffen am Sonnabend, dem 25.03.2023 ab 14:00 Uhr, Seelandstraße 15, Lübeck-Siems, sowie am 22.04. und am 20.05.2023. Zu den Basteltreffen sind alle Mitglieder willkommen. Kiek mol in!
Nächstes Clubtreffen in der Kreishandwerkerschaft am 15.04.2023 ab 15:00 Uhr. Als Folgetermin ist der 13.05.2023 vereinbart.