Bericht über das PMCL-Clubtreffen am Sonnabend, dem 21.09.2024

 

Am September-Treffen in der Kreishandwerkerschaft Lübeck haben 9 Mitglieder

teilgenommen.

Michael St. hat uns für die Modellvorstellung 2 schöne Beispiele unter der Überschrift „Die ‚Urahnen‘ des Jet-Zeitalters - deutsche Stahljäger der zweiten Generation“ mitgebracht.

Die Bell X-5 wurde Ende der 1940er Jahre auf der Grundlage des Messerschmitt-Projekts Me P.1101 in den USA gebaut und im Juni 1950 erstmals geflogen. Im Unterschied zu dem deutschen Versuchsflugzeug konnte bei der Bell X-5 die Tragflächenpfeilung im Flug verstellt werden. Bei einem bestimmten Pfeilungswinkel hatte die Bell X-5 gefährliche

Trudeleigenschaften, was als Ursache für einen tödlich verlaufenen Flugunfall des 2. Prototyps angesehen wird. Der erste Prototyp flog bis 1958 und befindet sich heute im National Museum of the United States Air Force, Wright-Patterson AFB, Dayton/ Ohio.

Die Me P.1101 war bei Kriegsende 1945 im Bau und ist nicht geflogen. Die Flügelverstellung war am Boden möglich. Als Antrieb war die He S 011 vorgesehen. Der Prototyp soll 1948 der Firma Bell zugewiesen worden sein. Wichtige Konstruktionszeichnungen waren zunächst von den Franzosen erbeutet worden. Der Revell-Bausatz der Bell X-5 im Maßstab 1:40 war eine Neuheit des Jahres 1960. Zu jener Zeit verfolgte Revell die „Fit-the-box“-Strategie, d.h. der Maßstab des jeweiligen Modells richtete sich nach der einheitlichen Schachtelgröße. Und da die Bell X-5 ein relativ kleines Flugzeug war, fiel der Maßstab eben größer aus. (Das Revell-Modell einer viermotorigen Douglas DC-7C hatte den krummen Maßstab 1:122.)

Ebenfalls zur 2. Generation deutscher Strahljäger-Projekte gehörte die Focke-Wulf Ta 183 „Huckebein“, hier als Bausatz im Maßstab 1:48 von Academy. Das Modell war laut scalemates.com ursprünglich in 2001 bei AMtech erschienen und danach auch als Tamiya-Kit auf dem Markt. Zum Vorbild gab Michael uns folgende Informationen: Konstrukteur war Ing. Multhopp bei Focke-Wulf, der dieses Projekt ab 1942 entwickelt hat. Ein flugfähiges Exemplar gab es bei Kriegsende Mai 1945 nicht. Nach dem Krieg sollen in der Sowjetunion 5 - 10 Stück unter der Mitwirkung deutscher Ingenieure entstanden sein. So lässt sich eine Verbindung zur Entwicklung der MiG 15 denken. Weitere Projekte, die sich auf die Ta 183 stützten,

sollen Kurt Tanks eigene Entwicklung Pulqui II in Argentinien sowie die Saab 29 Tunnan gewesen sein. Wie auch die oben vorgestellte Me P.1101 sollte die Ta 183 durch das Triebwerk He S 011 angetrieben werden. Als Bewaffnung waren 4 x MK 108 (30 mm) vorgesehen sowie auch Luft-Luft-Raketen Ruhrstahl X-4 unter den Tragflächen. Diese wären durch den Piloten per Funkfernsteuerung gelenkt worden. (Das wäre sicher nicht einfach gewesen, aber erprobt wurde das Verfahren mit einer Fw 190A.) Die Markierungen an Michaels Modell beziehen sich auf eine fiktive Maschine des JG 7.

 

Clubtreffen in der Kreishandwerkerschaft am kommenden Sonnabend, dem

19.10.2024, 15:00 Uhr.

(Das November-Clubtreffen ist terminiert für den 16.11.2024.)

Nächstes Basteltreffen in der Seelandstraße 15, Lübeck-Siems: 05.10.2024, 14:00 Uhr.

(Folgetermin: 02.11.2024, 14:00Uhr).

Zu den Basteltreffen sind alle Mitglieder willkommen. Kiek mol in!

Christian